21.März: Internationaler Tag gegen Rassismus

21.März:  Internationaler Tag gegen Rassismus

Die Vereinten Nationen haben 1966 den 21. März als „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ ausgerufen. Damit soll an die blutige Niederschlagung einer friedlichen Demonstration gegen die Apartheid in Sharpeville in Südafrika am 21. März 1960 erinnert werden.

Auch im Jahr 2022 wird der Tag in vielen Orten gewürdigt.

In Essen haben  „Aufstehen gegen Rassismus“  und andere Organisationen (auch das Anti-Rassimus-Telefon) zu einer Kundgebung in die Stadtmitte aufgerufen (AM 19.03).

Dass die Welt sich heute noch mit Gedenktagen gegen Rassismus aussprechen muss, ist bitter. Die Corona-Krise und der aktuelle Krieg in Europa haben aber deutlichst bewiesen, dass Rassismus weiterhin ein gravierendes Problem unserer Gesellschaft ist.

Corona hat „Menschen mit Migrationshintergrund“ – wie man die Opfer von Rassismus nennen will – stärker getroffen. Grundsätzlich wurden alle sozial Schwächeren durch Corona stärker betroffen. Das sind die Obdachlosen und die Menschen, die in armseligen Unterkünften wohnen – desto mehr sind das viele Migranten und besonders Flüchtlinge. Corona wurde zum Zusatzproblem der Menschen, die eh schon zu wenig Hilfe bekommen, um ihre Sprachschwierigkeiten zu überwinden. Corona wurde zum Zusatzproblem bei schlechten Arbeitsbedingungen: Man denke z.B. an die Hotspots in den Fleischereibetrieben, wo Migranten mit unzureichender Unterbringung und oft auch unzureichender Versicherung zusammengepfercht wurden.

DAS IST RASSISMUS.

Und der Impfstoff gegen Corona? In rassistischer Weise beharren die ökonomisch stärkeren Länder auf ihre Impfpatente. Eine Befreiung der Patente hätte in wirtschaftlich schwächeren Ländern zu bezahlbaren Impfungen führen können. Im Ergebnis sind heute die Impfquoten dort gefährlich gering.

DAS IST RASSISMUS.

Krieg ist ohne Rassismus nicht denkbar: Menschlichkeit wird durch Nationalismus ersetzt, Solidarität durch Feindbilder, soziale Unterschiede werden vertieft, Frauen werden als Beute gesehen. Für die Eroberungskriege soll der normale Bürger ideologisch eigenommen werden. Prinzipiell hat er eigentlich kein Interesse am Krieg, denn persönlich kann er dabei ja nur verlieren. Seit den kolonialen Eroberungskriegen ist jahrhundertelang auch der Rassismus immer mehr zum festen Bestandteil der europäischen Kultur gemacht worden.

Jetzt sollen Flüchtende aus der Ukraine schnell und unbürokratisch aufgenommen werden. Das ist richtig und erfreulich, so wie die Welle von privater Hilfsbereitschaft. Wir unterstützen das!

Egal, wie viele kommen: Alle halbwegs wohlhabenden Länder in Europa können Flüchtende aufnehmen.

Flüchtende Menschen sind alle gleich, sie haben ein Problem, nicht die, die sie aufnehmen müssen.

Aber man kann nicht vermeiden, Vergleiche zu ziehen. Als die Putin-Regierung gerade dasselbe gnadenlose Vorgehen in Aleppo ausgeübt hat: Zerstörung von zivilem Lebens, Beschießung von Wohngebieten, Aushungern, Verhindern von Fluchtwegen: Als all dies geschah wurden die damaligen Flüchtende bei uns eher als „Gefahr für das Abendland“ eingestuft. Es wurde angestrebt, ihnen Hindernisse – oft auch tödliche Hindernisse – in den Weg zu legen.

Die EU-Richtline 2001/55/EG, die bei Aktivierung eine unbürokratische Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen auf die ganze EU ermöglicht – Das ist eine gute, eine richtige Maßnahme, die jetzt angewendet wird: Damals gab es sie auch schon, sie wurde nur nicht angewendet.

Stattdessen gibt es das das Lager Moria, Tote in Mittelmeer, Erfrorene an den Grenzen.

DAS IST RASSISMUS

Von vielen Seiten wird Berichtet, dass auch bei der Behandlung von Fluchtenden aus dem Krieg in Ukraine an der Grenze Rassismus und Diskriminierung am Werk sind:

Angriffskrieg auf die Ukraine: Rassismus auf der Flucht

 

„Alle Menschen müssen willkommen sein“

 

Für die Aufnahme aller Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine! Nein zu rassistischem Ausschluss!

 

DAS IST RASSISMUS

 

Die Stadt Essen, die sich heute zu Recht mit ihrer Aufnahmebereitschaft schmückt, hatte bis vor kurzen keine Ressourcen, um sich zum Sicheren Hafen für die Gerettete aus dem Mittelmeer zu erklären.

DAS IST RASSISMUS

Zu Recht appelliert Oberbürgermeister Kufen, die russischen Mitbürger nicht auf rassistischer Weise zu Mitverantwortlichen für Putins Krieg zu machen! Wo aber waren die mahnenden Worte der Stadt, als der rassistisches Clandiskurs die Stadtgesellschaft spaltete?

DAS IST RASSISMUS

Wir alle hier treten dafür ein, das grundsätzlich alle Flüchtenden willkommen sind, ohne Unterschied von Ursprungsland, Kultur und Religion.

NUR DAS IST KEIN RASSISMUS