„Befreiung – was sonst“ : Der 8. Mai muss ein gesetzlicher Feiertag werden!

„Befreiung – was sonst“ : Der 8. Mai muss ein gesetzlicher Feiertag werden!

Eine gute Initiative

Am 08.05.2021 wurde in Essen auf Initiative der VVN-BdA Essen  (Vereinigung der Verfolgten von Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) und anderen Organisationen auf der Burgplatz den 8.Mai als Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg  gefeiert.

Youtube-Bericht

Mit Reden und Kultur und Musik wurde die Forderung betont:

Der 8. Mai muss ein gesetzlicher Feiertag werden!

Die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano fragte einst:

„Wie würde die Welt heute aussehen, wenn die Nazis gewonnen hätten?“

– eine Frage die auch wir uns immer stellen sollten.

Aufruf zum 08.Mai 2021

 

Der 8. Mai 1945 – der Tag der Befreiung
von Faschismus und Krieg. Es war der Sieg
der Menschheit über die bestialischen
Taten der Nazis. An diesem Tag wurde
Europa durch die alliierten Streitkräfte
befreit. Unter Einsatz ihres Lebens haben
die Widerstandskämpfer:innen und die
Partisan:innen für die Befreiung aller von
der deutschen Wehrmacht besetzten
Länder gekämpft. Unvergessen bleibt
dabei auch der Beitrag des deutschen
Widerstandes und die vielen Opfer, die
er gefordert hat. Antifaschistinnen und
Antifaschisten in unserem Land wurden
viele Jahre nach dem Krieg auch weiterhin
als Vaterlandsverräter verunglimpft.

Noch wenige Tage vor dem Einmarsch
der Alliierten in Essen am 11. April 1945
haben die Nazis in unserer Stadt gewütet,
Zwangsarbeiter:innen und Deserteure bis
zur allerletzten Stunde erschossen. Als
die amerikanischen Truppen bereits vor
Dortmund standen, wurden noch etwa 300
Nazigegner:innen und Kriegsgefangene
sowie zwei Essener Jüdinnen in der
Bittermark ermordet.

Die faschistische Wehrmacht hinterließ
verbrannte Erde, Blut und Tränen. Der
Naziterror, der in einem Vernichtungskrieg
und dem Holocaust seinen grausamen
Höhepunkt fand, kostete bis zu 70
Millionen Menschen das Leben – die
genaue Zahl wird auf immer unbekannt
bleiben. Der Krieg hat Generationen von
Menschen traumatisiert. Er endete in einer
Niederlage der Nation, die zum zweiten
Mal innerhalb eines Jahrhunderts versucht
hatte, die Weltherrschaft zu erringen.

Heute erleben wir mit großer Sorge
den Aufstieg neofaschistischer und
rechtspopulistischer Kräfte und damit die
zunehmende Verbreitung nationalistischer,
rassistischer und antisemitischer
Gesinnungen. In Kriegen weltweit wird
wieder deutsches Geld, deutsche Waffen
und deutsches Militär eingesetzt. Mit
Manövern der NATO bis vor den Grenzen
Russlands und im Chinesischen Meer wird
eine neue Kriegsgefahr heraufbeschworen.
Der 8. Mai ist ein Tag der Hoffnung
auf eine Welt ohne Krieg, Elend und
Unterdrückung. Ein Tag der ein Appell sein
sollte, sich immer und konsequent gegen
alle rassistischen und faschistischen Kräfte
zu stellen. Ein Tag, an dem wir uns den
Schwur der 21.000 befreiten Häftlinge
des Konzentrationslagers Buchenwald
in Erinnerung rufen sollten: Für die
„Vernichtung des Nazismus mit seinen
Wurzeln, für eine neue Welt des Friedens
und der Freiheit.“

Wir müssen das einschneidendste Ereignis
des 20. Jahrhunderts würdigen.

Der 8. Mai muss ein gesetzlicher Feiertag werden!

Wir wollen den 8. Mai als den Tag der
Befreiung von Faschismus und Krieg feiern
– so wie in vielen Ländern Europas! Die
Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano
fragte einst: „Wie würde die Welt heute
aussehen, wenn die Nazis gewonnen
hätten?“ – eine Frage die auch wir uns
immer stellen sollten.