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2018: Neue Stolpersteine in Essen verlegt
WAZ/NRZ, 07.06.2018 Stolpersteine für mutige Männer
![]() WAZ/NRZ / 'Aus den Stadtteilen,Donnerstag, 07.06.2018 Stolpersteine für mutige Männer
Der Frintroper Gewerkschafter Heinrich Imbusch und der Borbecker Salesianer Theodor Hartz widersetzten sich dem Nationalsozialismus und bezahlten dafür mit ihrem Leben
Borbeck/Frintrop. Zwei neue Stolpersteine erinnern in Borbeck und in Frintrop an zwei Männer, die sich nicht einschüchtern ließen und ihre Stimme im Kampf gegen das NS-Regime erhoben. Der Preis dafür war hoch: Für ihre Unerschrockenheit und ihre Unbeugsamkeit mussten der Salesianer Theodor Hartz und der Gewerkschaftsführer Heinrich Imbusch mit ihrem Leben bezahlen. Für Arnd Brechmann ist Heinrich Imbusch der bedeutendste Frintroper.. Deswegen hat der Vorsitzende der St. Josef-Frintrop-Stiftung die Initiative ergriffen, zu seinem Gedenken einen Stolperstein zu verlegen – und als Stiftung die Kosten dafür zu tragen. „Heinrich Imbusch war ein aufrechter Demokrat und Christ, der sich seinen Mund nicht verbieten ließ und seine Stimme gegen die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten erhob“, sagt Arnd Brechmann, „gerade in der heutigen Zeit, wo die Rechtspopulisten immer lauter werden, empfinde ich diese Tugenden als besonders wichtig.“ Der Lebensweg des 1878 geborenen und in Frintrop aufgewachsenen Heinrich Imbusch endete 1945, wenige Monate vor Kriegsende, im Keller des Elisabeth-Krankenhauses, wo er an einer Lungenentzündung und an Entkräftung starb. Dazwischen lag ein außergewöhnliches Leben: Als Sohn eines Tagelöhners konnte Heinrich nur die Volksschule besuchen und musste als 14-Jähriger bereits unter Tage arbeiten. Gemeinsam mit seinem Bruder trat er in den Gewerkverein Christlicher Bergarbeiter ein. „Dort erkannte man sein Potenzial und bildete ihn weiter“, erzählt sein Enkel Norbert Imbusch (68), der gemeinsam mit seiner Schwester Beate Simmat bei der Stolperstein-Verlegung am Höhenweg 30 anwesend war. „Das war ein sehr bewegender Moment für uns“, sagt Beate Simmat (70). Denn das Schicksal ihres Großvaters hat die Familie Imbusch geprägt. „Aber erst als Erwachsener haben wir begonnen, uns mit der Geschichte des Großvaters zu beschäftigen.“ Der wurde 1905 Redakteur der christlichen Bergarbeiterzeitung und nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war er bis 1933 Erster Vorsitzender des Gewerkvereins und saß als Abgeordneter für die Zentrumspartei im Reichstag. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen, begannen sie sofort mit der Zerschlagung der Gewerkschaften. Imbusch und seine Familie wurden ausgebürgert und landeten zunächst im Saarland, wo Heinrich Imbusch die Neue Saarpost gründete und in Wort und Schrift gegen den Nationalsozialismus kämpfte.
Ähnlich bewegend wie das Schicksal von Heinrich Imbusch ist das von Theodor Hartz: Der Salesianer stirbt am 23. August 1942 im Konzentrationslager Dachau. In drei knappen Sätzen teilt die Lagerkommandatur seinem Bruder den Tod mit. Als angeblicher Grund wird ein „Darmkatarrh“ genannt, in Wirklichkeit starb der Geistliche an den Folgen der unmenschlichen Behandlung: Die hygienischen Verhältnisse und die Zuteilung von Lebensmitteln waren im Sommer 1942 in Dachau katastrophal. „Er war unerschrocken, protestierte bereits 1933 gegen die tätlichen Angriffe der Hitlerjugend“, heißt es in einer Schülerarbeit des Borbecker Don Bosco Gymnasiums. Für den dortigen Geschichtslehrer Georg Schrepper ist die Auseinandersetzung mit der Gedenkform Stolpersteine in Borbeck schon lange ein fester Bestandteil des Lehrplans. Regelmäßig recherchieren die Schüler der Oberstufe die Lebensläufe der Menschen, derer in dem Stadtteil gedacht wird. „Natürlich ist der Stolperstein für Theodor Hartz, der ja ab 1924 Leiter des Borbecker St. Johannes Stiftes war und aktive Jugendarbeit betrieb, etwas Besonderes für das Don Bosco Gymnasium“, so Schrepper. Ein gebrochener Mann Stiftungen übernehmen die Kosten
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